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Was sind Krampfadern?

Krampfadern zählen in Deutschland zu einer der häufigsten Volkskrankheiten. 90 Prozent der Erwachsenen leiden an einer Venenveränderung. Ein bewegungsarmer Lebensstil sowie Übergewicht tragen häufig dazu bei.

Krampfadern, werden in der Medizin als Varikose oder Varizen genannt. Sie sind erweiterte, geschlängelte und knotig verändertoberflächliche Venen. In der Regel treten sie an den hautnahen Beinvenen auf, aber keine Seltenheit sind auch innen liegende Krampfadern.

Als Vorläufer der Varikose bezeichnet man die sogenannten Besenreisen. Sie sind bläulich vernetzte und unter der Haut durchschimmernde Venen. In fortgeschrittenen Stadien können dicke Venenknäuel und bläulich veränderte Venenstränge mit Hautschwellungen auftreten.

Krampfadern zeichnen sich in frühen Stadien durch müde, schmerzende und schwere Beine aus. Auch Schwellungen der Beine nach langem Stehen oder Sitzen treten häufig auf.

Frauen sind häufiger von Krampfadern betroffen als Männer. Die weiblichen Geschlechtshormone machen das Bindegewebe nachgiebiger und fördern so die Entstehung von Krampfadern.

Krampfadern treten häufig am Oberschenkel, an der Wade, in der Kniekehle und am Fuß auf.

Behandelt man die Krampfadern im frühen Stadium, kann man nicht nur das ästhetische Merkmal verbessern, sondern man verringert auch das Risiko für Komplikationen, wie Thrombosen, offene Beine (Ulcus cruris) oder gefährliche Embolien.

 

Was sind Besenreiser?

Besenreiser sind kleine, an der Oberhaut liegende, bläulich oder violett schimmernde, netz- oder fächerförmige Venen. Häufig treten sie am Oberschenkel auf.

 

Was sind retikuläre Varizen?

Die retikulären Varizen (leichte Krampfadern) haben in der Regel einen Durchmesser von ca. 2-4 mm und liegen eher an der Außenseite der Beine.

Besenreiser wie auch retikuläre Varizen stellen nicht nur ein optisch unschönes Problem dar, sie können auch an den betreffenden Stellen lokale Schmerzen verursachen und die Vorstufe einer Venenerkrankung sein.

Mit einer Verödung (Sklerosierung) kann man die erweiterten Hautvenen behandeln und so das Hautbild verbessern.

 

Welcher Arzt behandelt Varizen?

Einen Facharzt für Venenerkrankungen (Phlebologen) sollte man beim ersten Anzeichen für ein Venenproblem (Besenreiser oder retikuläre Varizen) oder auch bei Beschwerden aufsuchen.

Durch eine Untersuchung mit moderner Diagnosetechnik, z.B.: Ultraschall-Doppler-Sonographie kann der Arzt das Ausmaß der Gefäßveränderungen feststellen und eine erforderliche Therapie bzw. Maßnahme einleiten.

 

Erste Anzeichen für ein Krampfaderleiden

Bevor Beschwerden auftreten sind Krampfadern meistens schon eine längere Zeit sichtbar. 
Die ersten Anzeichen für ein Venenleiden können auch bereits im frühen Erwachsenenalter auftreten. Die ersten Symptome können Spannungs- oder Schweregefühle oder auch Juckreiz in den Beinen sein. Weitere Anzeichen können nächtliche Waden- oder Fußkrämpfe sein. Betroffene berichten bei warmen Temperaturen stärkere Beschwerden. Es gibt Situationen, nach denen Schmerzen häufiger auftreten, wie beispielsweise nach längerem Sitzen oder Stehen. Bei den ersten Anzeichen sollte ein Venenspezialist (Phlebologe) zur Abklärung aufgesucht werden.

Die Folgen von Krampfadern sind mit einem erhöhten Risiko von „inneren Krampfadern“, Thrombosen und Embolien durchaus ernst zu nehmen. Eine regelmäßige Untersuchung beim Facharzt ist zu empfehlen.

 

Wenn Krampfadern schmerzen

Häufig sind Krampfadern die Ursache für Schwellungen und Schmerzen im Bein und in den Füßen. Diese führen, aufgrund von Veränderungen der Gefäße, zu Stauungen des Blutes und zu Wasseransammlungen (Ödeme) in den Beinen. Sind die Beine dauerhaft oder wiederholt am Tag geschwollen und schmerzen, oder schwillt nur ein Bein plötzlich an, so sind dies alarmierende Anzeichen, bei denen umgehend ein Arzt aufgesucht werden sollte. Haben Sie zusätzlich noch Schmerzen im Brustbereich beim Atmen, oder Atemnot muss sofort ein Notarzt alarmiert werden.

 

Venenentzündung/Thrombose

Eine Venenentzündung (Varikophlebitis) lässt sich anhand eines starken Druckschmerzes und an einem verhärteten Venenstrang erkennen. An der druckempfindlichen Stelle ist auch oft eine Rötung zu erkennen und/oder wärme spürbar. Die Ursache der Varikophlebitis ist eine durch die Krampfadern entzündete Veneninnenwand, die Schmerzen verursacht, ein Blutgerinnsel (Thrombus) bildet und das Gefäß verschließen kann. Löst sich ein Thrombus und gelangt in die tiefe Venenstrombahn, kann dies eine schmerzhafte tiefe Venenthrombose sowie im schlimmsten Fall eine lebensgefährliche Lungenembolie verursachen. 
Schmerzen die zusätzlich zu den druckempfindlichen Stellen, wie z. B. in der Wade oder der Kniekehle beim Gehen auftreten, deuten auf einen durch Krampfadern verursachten Verschluss der Stammvenen des Beins hin.

 

Hauterkrankung durch Krampfadern

Eine weitere Folge von Krampfadern kann die Entstehung von juckenden und schuppenden Ekzemen sein, die meistens an Unterschenkeln oder Füßen auftreten. Aufgrund der durch Thromben verengten Venen steigt der Druck in den Venen und Flüssigkeit wird in das umgebende Gewebe gepresst. Dadurch wird auch der Sauerstoffaustausch in den Blutgefäßen verhindert, und es lagern sich Stoffwechselprodukte in der Haut an – ein Ekzem entsteht.

 

Was tun bzw. nicht tun, wenn Krampfadern schmerzen?

Bewegung heißt das Zauberwort um die Muskelpumpen in Gang zu setzen, die Durchblutung zu fördern und das Bindegewebe zu festigen, damit sich die Venen nicht so leicht weiten können. Generell gilt zur Vermeidung die Devise: 

VIEL LAUFEN UND GEHEN

WENIG SITZEN UND STEHEN

Das Hochlagern der Beine, besonders in der Nacht lindert die durch Krampfadern verursachten Symptome und Schmerzen. Vermeiden Sie extreme Wärme, wie z. B. heiße Bäder und lange Saunagänge. Durch die Wärme werden die Gefäße erweitert. Sind schon erweiterte Gefäße vorhanden, treten sie unter Umständen noch stärker hervor. 

Medizinische Kompressionsstrümpfe sind ein wichtiges Mittel in der Venentherapie. Sie üben Druck auf die Venen aus, wodurch die Muskelpumpe der Venen wiederbeginnt, die Flüssigkeit aus den Venen herauszupumpen. Sie sollten bereits vor dem Aufstehen angezogen werden, da dies eine Stauung von Flüssigkeit im Bein noch vor dem ersten Schritt in den Tag verhindert.

 

Komplikationen, die durch Krampfadern ausgelöst werden können

Krampfadern sind nicht nur optisch-unschöne Gefäßveränderungen, die Schwellungen und Schmerzen im Bein verursachen können, sondern sie können auch schwerwiegende Komplikationen nach sich ziehen.

Es können sich chronische Schwellungen (Ödeme) bilden, Hautveränderungen, Gewebeschäden bis hin zu Geschwüren in der Knöchelgegend (Ulcus Cruris bzw. offenes Bein).

In seltenen Fällen kann eine entzündete, innen liegende Krampfader ein Blutgerinnsel verursachen, das die Vene verstopft und eine tiefe Venenthrombose als Folge auslöst. Eine tiefe Venenthrombose erhöht das Risiko einer lebensgefährlichen Lungenembolie. Daher sollte bei einem ungewöhnlichen Schmerz oder einer Schwellung des Beines ein Arzt aufgesucht werden. Bei plötzlich auftretender Atemnot und Brustschmerzen sollte umgehend ein Notarzt alarmiert werden (Notruf 112)!

 

Krampfadern entfernen

Es gibt verschiedene Methoden um Krampfadern zu entfernen, die abhängig von der Ausprägung sowie der Lage der Krampfadern zum Einsatz kommen. Wer sich Krampfadern entfernen lassen möchte, sollte einen Venenspezialisten (Phlebologen) aufsuchen. Bei einer Untersuchung, die in der Regel durch eine Ultraschalluntersuchung durchgeführt wird, kann der Arzt bestimmen, welches Verfahren der Krampfaderentfernung am besten geeignet ist.

 

Die modernen Krampfadertherapien

Als Grundsatz gilt: Jede Krampfaderoperation muss für den Patienten so schonend und so ästhetisch wie möglich sein. Die Erfahrung des Operateurs spielt auch hier eine entscheidende Rolle. Minimal-invasive, sogenannte schnitt- und narbenfreie Verfahren, Operationen in örtlicher Betäubung und venenerhaltende Verfahren sind moderne Techniken in der Venentherapie.

 

Operative Methoden

Crossektomie: Hierunter versteht man den Verschluss der defekten Venenklappe an der Einmündung der oberflächlichen Stammvene in die tiefe Leitvene (Leiste oder Kniekehle) mit radikaler Unterbindung der abgehenden Seitenäste. Hierdurch wird ein Wiederauftreten der Krampfader (Rezidiv) aus dieser Region verhindert.

Stripping oder Teilstripping: eine flexible Sonde wird in die krankhaft erweiterte Vene eingeführt, die Vene wird durchtrennt und herausgezogen

CHIVA Methode: per Ultraschall werden krankhaft veränderte Abschnitte der Vene lokalisiert und abgebunden

extraluminaleValvuloplastie (ExVP): die Venenklappe wird durch eine Manschette „ummantelt“, dadurch verengt sich der Umfang und die Venenklappe gewinnt ihre Funktion zurück

Miniphlebektomie: über kleine Schnitte werden mit einer Art Häkelnadel Varizen entfernt, die sich in Seitenästen der Venen gebildet haben

Laser- oder Radiowellentherapie: über einen kleinen Schnitt wird eine Lasersonde oder ein Radiofrequenzkatheter eingeführt. Durch die Erhitzung verschließt sich die Vene und kann so vomKörper abgebaut werden.

Kryo-Technik (Vereisung):Eine starre Sonde wird in die Stammvene eingeführt und die Vene dann mittels Tieffrieren herausgezogen.

 

Nicht operative Behandlungsmethoden

Verödung (Sklerosierung):Bei der Verödung (Sklerosierung) wird in die betroffene Vene ein Medikament gespritzt, wodurch die Vene verklebt. So kann sich das Venennetz regenerieren und andere Wege für den Bluttransport suchen.

Schaumverödung: Bei der Schaumverödung wird das Verödungsmittel mit einer genau definierten Menge steriler Luft versetzt und emulgiert, also aufgeschäumt.Der so hergestellte Schaum wird in die Krampfader injiziert. Dabei verdrängt der Verödungsschaum das Blut und wirkt direkt verklebend auf die Venenwand. Die Schaumverödung ist für fast alle Arten von Krampfadern geeignet. Die Krampfadern werden mit einem speziellen Verödungsmittelschaum behandelt. Vorteil: Geringe Verödungsmittelmenge, gutes Ansprechen auch bei größeren Krampfadern. Gesetzlich versicherte Patient müssen die Kosten in der Regel selber tragen.

 

Was geschieht nach der Krampfaderentfernung?

Für die Dauer von 2 bis 4 Wochen nach der Operation müssen Kompressionsstrümpfe getragen werden. Die Strümpfe sollten bereits morgens nach dem Aufstehen angezogen werden, da sonst das Bein durch die Belastung anschwellen könnte.

 

Welche Risiken gibt es bei der Varizen-OP?

Bei der Venenoperation handelt es sich um einen Routineeingriff, der meinst in örtlicher Betäubung oder auf Wunsch auch in Vollnarkose durchgeführt wird. Dennoch können nach der Venen-OP Probleme wie z.B.: Blutergüsse, Bildung von Blutgerinnseln, Venenentzündungen oder Thrombosen kommen

 

Wie gestaltet sich die Nachbehandlung

Direkt nach dem Eingriff sollte mit dem Laufen begonnen werden. Die Kompressionsstrümpfe müssen für die Dauer von 2 bis 4 Wochen getragen werden. Regemäßige Bewegung, wie Walken und Spaziergänge, sowie Beine hochlegen ist ratsam. Langes Stehen und Sitzen sollte man vermeiden.

 

Worauf muss nach der Krampfader-Verödung geachtet werden?

Nach der Verödung (Sklerosierung) sollte man für ca. eine halbe Stunde laufen. Tätigkeiten in Beruf, Haushalt oder Freizeit kann man direkt ausüben. Auch nach der Verödung von Krampfadern müssen konsequent tagsüber Kompressionsstrümpfe getragen werden. Die Strümpfe sollten bereits morgens nach dem Aufstehen angezogen werden, da sonst das Bein durch die Belastung anschwellen könnte.

 

Können Komplikationen nach einer Krampfader-Verödung auftreten?

In der Regel sind Komplikationen, wenn die Behandlung von einem Venenspezialisten durchgeführt werden, selten. Ein Spannungsgefühl an der behandelten Stelle ist normal.

 

Können nach einer Venenoperation erneute Krampfadern auftreten?

Die Wahrscheinlichkeit das Krampfadern wiederkommen (Rezidiv), ist umso kleiner, je erfahrener der Gefäßchirurg war. Zur Vorbeugung sollte man regelmäßig eine Kontrolluntersuchung bei seinem Venenspezialisten durchführen lassen.

Es kann Ursachen geben, weshalb Krampfadern wieder auftreten. Da bei einer Operation nur die erkrankte Vene entfernt wird, können die anderen Gefäße jederzeit erkranken. Auch die Veranlagung rund die Lebensweise spielen eine große Rolle. Dennoch sollte man nicht auf eine Operation verzichten, da das Krampfaderleiden kontinuierlich fortschreitet und früher oder später zu Komplikationen führen kann (Venenentzündung, Thrombose).

 

Schonende Lokalanästhesie

In schonender örtlicher Betäubung können alle Eingriffe vorgenommen werden, wobei meistens die Modifikation der Tumeszenz-Lokalanästhesie (TLA) eingesetzt wird. Hierbei wird das Anästhetikum in hoher Verdünnung verabreicht.

Vorteile gegenüber einer Vollnarkose oder rückenmarksnahen Anästhesie:

  • Geringeres Risiko für: Blutungen, Thrombose, Nebenwirkungen der Narkose, Hämatome
  • Weniger Schmerzen nach der Operation
  • Schnelle Mobilität (Aufstehen sofort nach der Operation möglich)
  • Schonend auch für ältere Patienten mit Nebenerkrankungen

 

Krampfadern vorbeugen

Bei fast 90 Prozent der Bevölkerung werden im Laufe ihres Lebens die Erweiterungen der oberflächlichen Beinvenen sichtbar. Die Veranlagung zu Krampfadern ist meistens vererbt oder wird durch die Lebensweise gefördert. Die häufigste Erscheinungsform ist dabei eine Erkrankung der Hauptvene in den Beinen. Diese Krampfadern werden als Stammvarizen bezeichnet. Zu Beginn ist die Varikose oft nur als kleine rot-bläuliche Verästelung unter der Haut erkennbar. Mit zunehmendem Alter können dann auch größere Blutgefäße betroffen sein. Diese führen unter Umständen auch zu ernst zu nehmenden Gesundheitsproblemen, wenn die erkrankten Blutgefäße das Blut nicht mehr ausreichend in Richtung des Herzens transportieren.

Es gibt Tipps und Hausmittel, mit dem man ein Venenleiden vorbeugen kann. Zum Beispiel Wechselduschen (Kneipp) verbessern den Blutfluss. Bei der Vorbeugung gilt es, bestimmte Bewegungen zu vermeiden, andere wiederum aktiv auszuführen. Auch die Natur hält Wirkstoffe bereit, die die Prävention unterstützen.

Ausdauersport, besonders empfehlenswert sind:
Wandern, Nordic-Walking, Schwimmen, Radfahren, Tanzen, Joggen, Venengymnastik

Bestimmte Körperhaltungen im Beruf und Alltag sollten vermieden werden. Besonders lange sitzende oder stehende Positionen. So sollten etwa Betroffene, die eine sitzende oder stehende Tätigkeit ausüben, diese immer wieder für kleinere Bewegungspausen unterbrechen und lieber die Treppe nehmen als den Aufzug. Im Sitzen können die Füße bewegt werden durch Strecken und Heranziehen der Zehenspitzen oder kreisende Bewegungen. Man sollte auf nicht zu stark angewinkelte Beine/Knie achten, da der Blutrückstrom behindert werden kann. Im Stehen öfter die Beine nach oben ziehen und ebenfalls die Zehen strecken und auf den Zehenstand gehen.

 

Gesunde Ernährung

Da der Rücktransport des Bluts zum Herzen bei Übergewicht immer mühsamer wird und das Auftreten von Krampfadern begünstigt, sollte man auf sein Idealgewicht achten. Dabei hilft eine ausgewogene Ernährung mit genügend Ballaststoffen und Vitaminen. Viel trinken, mindestens 2 Liter am Tag.

Eine Reduktion von Fett und Zucker in der Nahrung sowie das Trinken von ungesüßtem Tee anstatt Limonade ist zu empfehlen. Es sollten gute pflanzliche anstatt tierischer Fette zu sich genommen werden. Mit dieser einfachen Formel unterstützen Sie Ihre Gefäßgesundheit und Darmregulierung.

Ebenfalls von Vorteil ist der Verzehr von Lebensmitteln mit ungesättigten Fettsäuren. Diese sind enthalten in Fisch, Getreide, pflanzlichen Ölen und Nüssen. Ballaststoffe wie Gemüse oder Obst haben ebenfalls einen positiven Einfluss auf die Gesundheit der Blutgefäße.

 

Hausmittel und Naturheilverfahren

Seit vielen Jahrhunderten hat die Naturheilkunde in der Medizin ihren festen Platz – auch in der modernen Venenbehandlung.

Pflanzenkraft

Eine der bekanntesten Phytotherapien (Arzneimittel die ausschließlich aus Pflanzen(teilen) bestehen), ist die Rosskastanie. Ihr Wirkstoff stabilisiert das Venengerüst, wirkt zusammenziehend und entzündungshemmend. Aber auch z. B. Teemischungen aus Buchweizen, Steinklee-Extrakte und die virginische Zaubernuss können helfen.

Blutegel – Die sanften Sauger

Der Blutegel kann ebenfalls in der Venenbehandlung eingesetzt werden. Der Blutverlust durch das Saugen der Blutegel und die verlängerte Nachblutung entsprechen einem sehr sanften und langsamen Aderlass, mit Abnahme der Blutkörperchen, Eiweißverlust und lokaler Entstauung. Hierbei kommt es zu einer Verbesserung der Fließeigenschaft des Blutes. Der Blutegelspeichel enthält außerdem Histamin, das gefäßerweiternd und blutdrucksenkend wirkt sowie weitere Stoffe mit entkrampfenden und entzündungshemmenden Eigenschaften.

Die Kneipp-Therapie

Bei einer Kneipp-Kur werden systematisch Wärme und Kälte eingesetzt (Wechseldusche). Licht und Luft spielen ebenfalls eine Rolle. Neben Bewegung, Entspannung und einer natürlichen Ernährung spielt auch eine strenge Lebensordnung eine besondere Rolle. Die Kneipp-Kur wird angewendet zur allgemeinen Gesunderhaltung und Abhärtung sowie auch zur Heilung von Krankheit, wie z. B. Gefäßerkrankungen.

Hausmittel

Bei geschwollenen oder schweren Beinen ist es hilfreich diese hochzulegen. Verwenden Sie dabei keinen Keil, damit der Blutfluss nicht abgesperrt wird. Es gibt z. B. spezielle Venenkissen oder ein der Länge nach gefaltetes Oberbett. Diese Maßnahme kann unterstützt werden durch kalte Wadenwickel, die das Schweregefühl und die Schwellung lindern. Die Wickel können zudem mit verschiedenen ätherischen Ölen verwendet werden (Wacholder, Zypresse, Zitrone, Ringelblume oder Lavendel).

Bewährt haben sich auch Quarkwickel, ein altes Hausmittel gegen Krampfadern, welches zudem bei Schwellungen, Zerrungen, Fieber und Schmerzen Linderung verschafft. Schwangere oder stillende Frauen sollten vor deren Verwendung jedoch dringend einen Arzt oder Heilpraktiker befragen.

Bequeme Kleidung

Zu häufiges Tragen von Schuhen mit Absätzen fördert geschwollene Beine und lässt leicht Krampfadern entstehen. Besonders Frau die bereits Krampfadern haben ist das Tragen von höhen Absätzen nicht zu empfehlen. Wer Krampfadern vorbeugen will, sollte stets bequemes Schuhwerk tragen. Auch einengende Kleidung wie enge Hosen und enge Gürtel sind nicht zu empfehlen. Bei längeren Reisen im Auto, Flugzeug oder mit der Bahn empfiehlt sich das Tragen von Kompressionsstrümpfen.


Bedenken Sie bitte, dass diese Tipps keinen Besuch beim Arzt ersetzen und keine Selbsttherapie fördern sollen. Bei Symptomen oder Schmerzen in den Beinen wenden Sie sich an einen Venenspezialisten (Phlebologen).

 

Krampfadern in der Schwangerschaft

Werdende Mütter haben ein höheres Thrombose-Risiko!

Fast jede zweite Frau klagt während der Schwangerschaft über Krampfadern. Es können sich neue Krampfadern bilden oder bereits vorhanden verschlimmern.
Krampfadern treten im Rahmen der Schwangerschaft insbesondere an den Unterschenkeln auf. Jedoch ist auch die Entstehung im Schambereich als Vulva-Varizen und am After als Hämorrhoiden bekannt. Die Krampfadern sind oft mit Schmerzen und einem Schwere- oder Spannungsgefühl in den Beinen verbunden, das zumeist nach langem Sitzen oder Stehen auftritt.

 

Ursachen für die Entstehung von Krampfadern in der Schwangerschaft

Ursachen sind u. a. der Anstieg eines Hormons (Progesteron), das zur Entspannung der Blutgefäßwände führt, wodurch diese leichter Nachgeben. Dieses Nachgeben wiederum führt zu Stauungen des Blutes in den Beinen, da die Venenklappen durch die stark geweiteten Venen nicht schließen und so das Blut zurück in die Beine anstatt Richtung Herz fließt. Ein Druckgefühl und Schwellungen der Beine und Füße sowie Wassereinlagerungen (Ödeme) sind häufig die Folge. Diese entstehen, weil der Druck in den krankhaft veränderten Venen zunimmt und Flüssigkeit in das umgebende Gewebe gepresst wird.
Eine weitere Ursache ist, dass die wachsende Gebärmutter auf Venen im Bereich des Beckens und auf die untere Hohlvene (Vena Cava) drückt. Diese, auf der rechten Körperhälfte befindliche Vene, nimmt Blut von Teilen des Beckens sowie der Organe im Bauch auf. Da sich der Druck erhöht, steigt auch der Blutdruck in den Venen der Beine und begünstigt dadurch die Entstehung von Krampfadern in der Schwangerschaft.

 

Hilfe bei Krampfadern während der Schwangerschaft

Um gesundheitliche Risiken und Beschwerden entgegenzuwirken ist Schwangeren eine frühzeitige speziellen Venengymnastik zu empfehlen. Regelmäßige Gymnastik trainiert und kräftigt die Beine. Dadurch wird die Blutzirkulation angeregt und dem schwächer werden Bindegewebe entgegengewirkt.  Auch kurze Spaziergänge, die die Durchblutung anregen, sind zu empfehlen. Die Füße sollten so oft wie möglich hochgelegt werden. Beim Hinlegen sollte man nach Möglichkeit sich auf die linke Seite legen, denn dadurch wird die Hohlvene auf der rechten Körperseite entlastet, da weniger Druck auf sie ausgeübt wird. Nehmen Sie zudem ein Kissen, und legen Sie Ihre Füße darauf. So sollten Schwangere auch versuchen, nachts zu schlafen, um Krampfadern während der Schwangerschaft zu vermeiden oder zu minimieren.

 

Kompressionsstrümpfe in der Schwangerschaft

Bei einer Schwangerschaft können medizinische Kompressionsstrümpfe helfen, die Beschwerden zu lindern. Sie sorgen dafür, dass die Venen zusammengepresst werden, wodurch sich ihr Durchmesser verringert. Nun können auch die Venenklappen wieder schließen und das Blut in Richtung Herz transportieren. Der verbesserte Blutfluss schützt zudem effektiv vor Blutgerinnseln oder Thrombosen. Die Kompressionstrümpfe sollten morgens vor dem Aufstehen angezogen werden. So schützen Sie Ihre Venen und sorgen für funktionierende Venenklappen noch vor dem ersten Schritt.

 

Nach der Schwangerschaft

drei bis vier Wochen nach der Entbindung verschwinden die meisten Krampfandern wieder. Sollten nach dieser Zeit weiterhin stark geschwollenen Krampfadern und auch Beschwerden vorhanden sein, sollte eine Abklärung bei einem Venenspezialisten (Phlebologen) erfolgen.